Sucht in der Familie


"Gott gebe mir die Gelassenheit,Familie
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden..."

( Reinhold Niebuhr , heute Gelassenheitsspruch vieler Suchtgruppen )


Im Folgenden ein Auszug aus einer Schrift von Al-Anon „Alkoholismus, ein Karussel des Leugens“:

"Alkoholismus ist ein tragisches Spiel in drei Akten, in dem wenigsten vier Parteien auftreten: Der Trinker und seine Familie, Freunde, Mitarbeiter und sogar Ratgeber, die alle daran beteiligt sein können, das Karussel zu drehen. Nur selten erkrankt jemand an Alkoholismus, der getrennt vonanderen lebt; und nur selten dauert die Krankheit in der Isolierung an."

Rund um den Abhängigen bildet sich ein System aus, das mithilft, die Krankheit aufrecht zu erhalten. Gleichtzeitig werden die involvierten Personen massiv mitgeschädigt. Nach Aussen hin wird so lange wie möglich versucht, ein heiles Bild aufrecht zu erhalten, im Inneren geht es oft ums blanke Überleben.

Die Familie versucht, die Folgen des Trinkens zu vertuschen. Sie erfindet Entschuldigungen, beseitigt Spuren, kurz nimmt dem Abhängigen die Möglichkeit, die Konsequenzen am eigenen Leib zu erleben. Die Partnerin / der Partner übernimmt mehr und mehr das Regiment: eer opfert sich auf, trägt alle Verantwortung, regelt das alltägliche Leben. Gleichzeitig wächst im Inneren der Ärger über das Verhalten des Alkoholikers und die ständige Überlastung, die aus den verzweifelten Versuchen entsteht, alles am Laufen zu halten. Für den Abhängigen dreht sich alles um sein Suchtmittel, für die Angehörigen alles um den Abhängigen.

Aufgrund seiner Krankheit ist der Abhängige meist nicht in der Lage, aus diesem Kreislauf auszusteigen. Ein Umdenken muß von den Angehörigen ausgehen, die lernen müssen, sich völlig anders zu verhalten.

Zum Weiterlesen:

Co-Abhängigkeit

Angehörige

Frau und Sucht

Kinder und Alkohol

Kooperation der Helfer